Der Regen dämpft viel im Wald: Gerüche, Sicht, der nasse Boden ist leiser. Der Rehbock hat etwas Regen abgekommen, ist sichtbar ruhiger als sonst. Aus der Nähe gut zu sehen: Auf dem Kopf ist sein ganzer Stolz. Sein Geweih (auch Gehörn genannt). Es sind keine Hörner, und dies ist besonders wichtig, sie sind nicht aus Horn und nicht leer drinnen, sondern durchgehend aus festem Knochen. Besonders die Oberfläche ist so hart wie unsere Zähne. Ein Wunderwerk denn dieser Knochen wächst jedes Jahr nach. Jahr für Jahr wird es in der Regel etwas besser. Etwas mächtiger. Ein anders Mal mehr dazu. Heute nur noch eine der wichtigsten Erkenntnisse in meinem Leben - damit das Neue kommen kann muss man das Alte abwerfen. Und oft ist wie bei dem Rehbock das Neue gar nicht in Sicht. Monatelang (Herbst und Winter) läuft er mit kahlem Kopf herum und sammelt Kräfte für das neue Geweih. Aber würde er an dem alten Knochen festhalten, könnte das Neue gar nicht entstehen. Das Gute ist der größte Feind von dem Besseren. Auch für uns. Weil wir so oft an dem nicht so optimalen, aber gewohnten festhalten. Obwohl wir echte Chancen sehen und Pläne haben. Sicherheit geht vor, wir halten fest. Nicht der Rehbock. Er hat das Alte abgeworfen und das Neue ist prächtig geworden. Und er wird da nicht aufhören. Auch dieses Geweih wird abgeworfen damit das neue, bessere kommen kann. Wachstum. Wachstum. Immer Wachstum.
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